Inhaltsverzeichnis

Speerkurs

Liebe Geht, durch den Magen - mein Speer auch!

Teile dieses Speerkurses wurden auf dem Fechttreffen am 15.10.2011 von Friedrich abgehalten. Weiterhin ist der Text das Handout des achtwöchigen Speerkurses, der in der Heydenwall Fechtrunde vom 17.10.2011 bis zum 19.12.2011 von Friedrich abgehalten wurde.

Der Speer

Geschichte des Speers

Unter Speer verstehe ich hier den Zweihandspeer, wie er im modernen Fechten verwendet wird: Begrenzt auf 3 m und mit der Verpflichtung, ihn zweihändig zu führen.
Der Speer ist eine Distanzwaffe, die den individuellen Kampf erlaubt.
Der Speer erlaubt, dass in der Front einer Linie mehr Kämpfende gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Der Speer ist die kostengünstigste Waffe.
Der Speer wurde seit der Steinzeit (400.000 v.C.) bis ins 19. Jahrhundert als Waffe eingesetzt
Früher hatte sie den Vorteil, dass sie auch von ungeübten Kämpfenden geführt werden konnte.
Heute ist der Speer neben dem Einhandspeer die Waffe, die die meiste Konzentration und Waffenbeherrschung verlangt und entsprechend das meiste Training.
Der gravierendste Nachteil des heutigen Speers ist die Schutzlosigkeit in Einzelkämpfen.

Vorzüge und Nachteile des Speerkampfes beim heutigen Fechten

Vorzüge

Nachteile

Speere Definitionen

Namen gibt es wie Sand am Meer, und auch Definitionen.

Wesentlich sind für uns 4 Kategorien:
Wurfspeer, Einhandspeer, Zweihandspeer, Reiterlanze

Namen für Speere

Ahlspieß Ango Assegai Bärenspieß Basi Aje Tado Contus Flügellanze Frame Ger Hasta Javelin Lanze Naginata Partisane Pike Pilum Rennspieß Sarissa Saufeder Speer Spieß Tawara Wurfspeer Yari

An Speer angrenzende Hiebwaffen

Glefe Guan Dao Naginatadō

Aufbau des Speers im Frühmittelater und Heute

Der Aufbau des Speers im Frühmittelalter

Ausschnitt aus einem Fundbericht zu Lanzen

Die Lanzenschäfte

Von den Lanzenschäften aus dem Thorsberger Moor sind im Altmaterial meist nur die vorderen Teile vorhanden. Hier ist eine abgesetzte, kegelförmige Spitze ausge­arbeitet, auf die die Tülle der Lanzen- oder Speerspitze aufgesetzt wurde. Die Befestigung erfolgte über Niete oder Nägel, was Löcher in den Spitzen andeuten (RADDATZ 1987, 64-69; Taf. 35-36).
Aus dem Moorfund von Nydam sind Schäf­te von Lanzen oder Speeren mit einer Länge zwischen 2,36 und 3,14 m während der Altgrabungen entdeckt worden. Der größte Durchmesser der Schäfte liegt etwa in der Mitte; zur Spitze und zum Ende hin werden sie anscheinend dünner. Es wird davon berichtet, daß der Schwerpunkt der Schäfte möglicherweise durch eine Umwicklung markiert war (BEMMANN u. BEMMANN 1998, 171).
Die 85 neugeborgenen Lanzenschaftfragmente aus Thorsberg bestehen alle aus Eschenholz Dies ist auch bei den Schäften aus Nydam der Fall (ebd.). Der Querschnitt der Schäfte ist meist leicht oval, selten ganz rund (Abb. 5). Die Verteilung der Durchmesser zeigt ihre höchsten Werte zwischen 1,9 und 2,2 cm (Abb. 2).
Die Jahrringe verlaufen in Längsrichtung exakt parallel (Abb. 4). Die Oberfläche wurde sehr sorgfältig geglättet, man könnte sie fast als poliert bezeichnen. Bearbeitungsspuren finden sich an keinem der Fragmente. Nur an einem der Bruchstücke konnte der Ansatz eines kleinen Astes nachgewiesen werden. Alle anderen bestehen aus völlig astreinem Holz. Endstücke der Schäfte fehlen gänzlich.
Breite Jahrringe, wie sie an den Lanzenschaftfragmenten aus Thorsberg meist nachzuweisen sind4, mit hohem Spätholzanteil bewirken ein relativ hohes Raumge­wicht und eine größere Stabilität (Abb. 3) (SCHWEINGRUBER 1991,237). Offen­sichtlich wurden auch diesbezüglich entsprechende Stämme ausgewählt.
Wenige breite Jahrringe bewirken bei den sich verjüngenden Lanzenschäften eine möglichst geringe Zahl an Jahrringaustritten. Auch dies wirkt sich positiv auf die Bruchfestig­keit aus (ebd.). Außerdem ist bei breitringigem Eschenholz die dynamische Festig­keit und Zähigkeit sehr hoch.

Quelle: Lars Fischer „Lanzen und Schilde aus dem Thorsberger Moor in Süderbrarup, Kr. Schleswig-Flensburg. Holzarchäologische und technische Aspekte“, Seite 75 ff.

Aufbau des Speers Heute

Ein Speer besteht aus dem Schaft, der Spitze, einem Schlagschutz und eventuell einem Schuh.

Die Spitze sollte nicht zu schwer sein, keine scharfen Kanten oder Haken haben, eine Rundung oder eine abgeflachte Kugel als Spitze, nicht verbiegen oder sich anders dauerhaft verformen und eine Tülle haben, die dem Schaft angemessen ist. Wenn die Spitze eine Länge hat, sodass Verbiegen nötig ist, sollte dies immer wieder zurückschwingen.

Ein Schaft sollte sich unter Druck nicht zu stark biegen, gerade sein, nicht zu schwer sein, keine Äste enthalten (astrein), keine Haken haben und nicht brechen (oh ja, das wäre super).

Der Schlagschutz sollte nicht zu schwer sein, flexibel und Druck verteilend wirken.

Ein Lanzenschuh sollte keine scharfen Kanten haben. Es gibt Regelwerke, die keine Lanzenschuhe zulassen!

Es ergibt Sinn, den Schaft vor der ersten Benutzung zu ölen und dann mit Bienenwachs zu behandeln, um die Griffigkeit zu erhöhen.

im Allgemeinen

Speere sollten im vorderen Bereich mit Rohhaut gegen Hiebe geschützt werden. Der Bereich, der geschützt werden muss, ist die Strecke vom Bauch des Gegners bis zur Spitze seiner Waffe. Dort werden die härtesten Treffer erzielt.

Da ein Speer nicht zu sehr durchbiegen / wabbeln soll, darf er nicht zu dünn sein, allerdings macht ein hohes Gewicht ihn schwerer zu kontrollieren und führt zu Verletzungen.

Der Faserverlauf muss dem Schaft folgen, vorrangig im vorderen Bereich.

Die Form des Gesamtschaftes sollte linsenförmig sein. Also vorn und hinten etwas dünner und in der Mitte etwas dicker. Ich bevorzuge den folgenden Verlauf 24 mm - 27 mm - 24 mm.
Der Durchmesser sollte oval sein, dies erhöht das Gefühl für die Lage der Spitze und erhöht das Griffgefühl.

Zweihandspeer

Ein Zweihandspeer darf bei uns 3 m nicht überschreiten.
Das Gewicht einer Stichspeerspitze sollte 300 g nicht überschreiten.
Das Gewicht einer Schnittspeerspitze sollte 400 g nicht überschreiten.
Der Durchmesser sollte 27 mm nicht unterschreiten und 32 nicht überschreiten.

Ein Speer für den Waldeinsatz sollte nicht länger sein als 2,5 m.

Einhandspeer

Ein Einhandspeer darf bei uns nicht länger als 2,3 m sein.
Das Gewicht der Speerspitze sollte 100 g nicht überschreiten.
Der Durchmesser sollte 18 mm nicht unterschreiten und 27 mm nicht überschreiten.

Der Einsatz des Speers Früher und Heute - Vorführung

Früher

Heute

Konkrete Speer-Techniken - Erklärungen und Konkrete Übungen

Grundhaltungen und Bewegung des Speerkämpfens – Übung

Positionswechsel im Kampfverbund – Übung

Die Ausführung von Stichen In Kombination mit Bewegungen – Übung fortgeschritten

Gefahrenvermeidung, die durch fremde Aktionen entstehen – Übung

Eigen- und Fremdschutz - Übung

Techniken für die Linie - Übung

Koordinations-Aufgaben in der Linie

Charakteristische Aufgaben des Speers (Jobs)

Speer Duelle