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Rohhautrand

Photo: Detailaufnahme fest genähter Rohhautrand

Zu nächst wird die Rohhaut in Wasser eingeweicht. Um den unangenehmen Geruch zu vermeiden und um die Rohhaut noch etwas zu reinigen, hilft es, etwas Spüli oder Allzweckreiniger dem Wasser hinzugeben. Im eingeweichten Zustand kann dann der Streifen, wenn dies nötig ist, zurecht geschnitten werden.

Das Problem beim zurechtschneiden ist, dass die Rohaut beim Einweichen länger und breiter wird und sich beim trocknen wieder zusammenzieht. Zusätzlich wird die Rohhaut beim Trocknen wellig. Dadurch werden Spannungen im Material ausgeglichen. Also ist die Rohhaut wenn sie trocken und glatt ist, nicht spannungsfrei und wenn sie spannungsfrei ist, ist sie nicht glatt.

Da ich meine Rohhaut aus Hundekaunochen gewinne, die ich im Laden kaufen kann, ist es sowieso nötig, sie vorher einzuweichen.
Eine gute Breite für die Streifen liegt bei 4-5 cm.

Photo: Detailaufnahme Schildrand Bei einem Rohhautrand ist es gut, wenn die Kanten des Schildes abgerundet werden, so dass die Rohhaut später nicht auf einer Ecke aufliegt, denn dies führt zur schnelleren Beschädigung der Rohhaut. Wenn Stoff auf den Schild aufgeklebt wird, kann dieser auch vor dem anbringen der Rohhaut noch um den Rand herum geklebt werden, so dass der Schildrand etwas dicker und weicher wird. Dies federt die Schläge auf die Rohaut zusätzlich ab.

Photo: Detailaufnahme Schildrand mit Loser aufsitzender Rohhautrand (Trocken) Viele befestigen die Rohhaut im nassen Zustand. Ich bevorzuge dies im trocknen Zustand zu tun. Was bevorzugt wird, ist im Grunde Geschmackssache. Wenn sie nass befestigt wird, erzeugt die Rohhaut zusätzliche Spannung auf den Schild. Bei einem aus Planken gefügten Schild ist das von Vorteil, da der Schild durch die Spannung zusätzlich zusammen gehalten wird. Bei einem Sperrholzschild ist es eher ein Nachteil, da die Spannung der Rohhaut zur schnelleren Abnutzung der Rohhaut führt. Ich vernähe weswegen hier im trockenen Zustand.

Photo: Detailaufnahme Schildrand mit Rohhaut die zum Schutz mir Stoff bedeckt ist und durch Leimklemmen in vorm gehalten wird Die Streifen werden auf den Schildrand gelegt und mit Leimklemmen, Wäscheklammern oder ähnlichem zum Trocknen fixiert. Dabei ist darauf zu achten, dass die Rohhautstreifen ausreichend überlappen, da sie beim Trocknen schrumpfen. Je nach Länge der Streifen variiert der Bedarf. Meist ist 5 cm Überlappung gut.

Während des Trocknens sollten die Klemmen ein- bis zweimal versetzt werden, da die Rohhaut darunter schlechter trocknet. Ich lege zusätzlich ein Stück Stoff unter die Klemmen, so dass diese kein Muster aus Abdrücken hinterlassen. Zudem wird dadurch das Trocknen gefördert. Sobald sie trocken sind, überprüfe den Sitz auf dem Schildrand und verschiebe sie gegebenenfalls ein Stück, so dass die Überlappungen gleichmäßig sind.

Photo: Detailaufnahme fest genähter Rohhautrand Dann werden mit einer Bohrmaschine die Löcher vorgebohrt und die Rohhaut mit Paketschnur, mehrfach genommenem Sattlergarn o.ä. vernäht. Dabei wird am besten eine Sattlernaht genäht. Das heißt, dass mit zwei Nadeln parallel mit einem einfachen Vorstich gearbeitet wird. Die Befestigung mittels einer Naht hat gegenüber dem Nageln den Vorteil, dass nichts Spitzes heraussteht, wenn der Rand im Kampf beschädigt wird und der Schild aktiv eingesetzt wird.


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