Kleiner, gewölbter Rundschild (Ikea-Schild)

Diese Anleitung beschreibt, wie mit Hilfe eines Ikea-Deko-Artikels unkompliziert ein kleiner, gewölbter Rundschild gebaut werden kann.

  • eine Bambusschale von Ikea, Durchmesser ~ 45 cm
  • ein Schildbuckel
  • ein halber Meter Stoff zum Beziehen des Schildes
  • Holzleim
  • Rohhaut für den Schildrand
  • ein gebogener Ast für den Griff

Als erstes nehmt ihr die Schale.
Photo: Ikea-Schale von unten

Photo: Schale von unten mit Loch ohne Rand Der Fuß muss ab, das geht recht gut mit einem scharfen Messer und einem Schraubendreher zum Hebeln.

Ein Loch muss in der Mitte natürlich auch noch rein, bei mir ist dieser kleine Teil auf dem Bild zwischendurch einfach ausgebrochen, das war natürlich praktisch. Am besten macht ihr erst einmal ein relativ kleines Loch. Es ist ziemlich leicht größer zu machen, indem mit einem Messer entlang der Wicklung des Bambus Streifen herausgeschnitten werden, bis dann der Innendurchmesser des Buckels erreicht wurde.
Photo: Schale von innen Photo: die Reste des Randes
Hier sind die Streifen vom Rausschneiden gut zu sehen.

Anschließend werden die Kanten außen und innen schön rund geschmirgelt. Dabei kann auch gleich noch mal die Stelle nachgearbeitet werden, an der der Fuß saß und die gesamte Oberfläche angeraut werden, damit später der Leim besser hält. Das sollte dann so aussehen:
Photo: Schale von außen versäubert

Detailaufnahmen vom Außen- und Innenrand:
Photo: Detailaufnahmen vom AußenrandPhoto: Detailaufnahmen vom Innenrand

Stoffbespannung

Als Nächstes wird Leim und Stoff benötigt. Zuerst wird die Innenseite gemacht. Dazu den Stoff grob passend ausschneiden, lasse am besten ringsum ~4 cm überstehen. Dann wird die Schale großzügig mit Leim eingepinselt. Dann den Stoff darauf drapieren und von innen nach außen glattstreichen und andrücken.
Photo: Schale mit Stoff auf der Innenseite

Im Mittelloch den Stoff auf etwa 1 cm zurückschneiden und nach außen festkleben.
Photo: Detailaufnahmen der Stoff am Innenrand umgeschlagen nach außen

Das gleiche mit dem äußeren Rand machen und das ganze mehrere Stunden trocknen lassen.

Danach noch mal das gleiche Spiel mit der Außenseite. Als Erstes den Stoff grob zuschneiden, dann das Holz mit Leim bestreichen, den Stoff auflegen, glatt ziehen und andrücken.
Photo: Schale mit Stoff auf der Außenseite

Kurz antrocknen lassen, dann die Ränder vom Stoff zurückschneiden und um die Kante herum ankleben. Der Stoff sollte mit dem hinteren Ende vom Rand abschließen. Wenn alles geklappt hat, sieht der Schildrohling nach diesem Schritt so aus:

Innen:
Photo: Der Schild mit Stoff beklebt von Innen

Außen:
Photo: Der Schild mit Stoff beklebt von Außen Detail vom äußeren Rand:
Photo: Detailaufnahmen der Stoff am Außenrand umgeschlagen

Jetzt muss der Leim erst einmal mindestens einen Tag durchtrocknen.

In dieser Zeit sollte schon einmal ein Stück Holz gesucht werden, dass als Griff geeignet ist. Idealerweise wird ein gebogener Ast verwendet, dessen Krümmung ungefähr der des Schildes entspricht, weil dann der Faserverlauf mit der Krümmung übereinstimmt und das Ganze noch mal stabiler wird. Photo: Der Griff liegt im Schild

Wer will, kann zu diesem Zeitpunkt bereits die Bemalung auf dem Schild anbringen.

Schildrand

Als nächster Schritt wird der Rohhautrand am Schild angebracht. Dazu wird die Rohhaut in Wasser eingeweicht (etwas Spüli/Allzweckreiniger hilft gegen den unangenehmen Geruch) und, soweit nötig, in Streifen geschnitten. Eine gute Breite für die Streifen liegt bei 4-5 cm.

Die Streifen werden auf den Schildrand gelegt und mit Leimklemmen, Wäscheklammern (eher bei flachen, dünnen Schilden) oder Ähnlichem zum Trocknen fixiert. Photo: Der Rand mit Leimklemmen fixiert
Dabei ist darauf zu achten, dass die Rohhautstreifen ausreichend überlappen, da sie beim Trocknen schrumpfen.

Viele befestigen die Rohhaut im nassen Zustand. Was bevorzugt wird, ist im Grunde Geschmackssache. Wenn sie nass befestigt wird, erzeugt sie zusätzliche Spannung auf dem Schild. Bei einem aus Planken gefügten Schild mag dies von Vorteil sein, bei der hier vorgestellten Bauweise erscheint es eher als Nachteil, weswegen sie hier im trockenen Zustand vernäht wird.

Während des Trocknens sollten die Klemmen ein- bis zweimal versetzt werden, da die Rohhaut darunter schlechter trocknet. Sobald sie trocken ist, überprüfe den Sitz auf dem Schildrand und verschiebe sie gegebenenfalls ein Stück. Dann werden mit einem Dremel oder ähnlichem Löcher vorgebohrt und die Rohhaut mit Paketschnur, mehrfach genommenem Sattlergarn o.ä. vernäht. Dabei wird eine Sattlernaht gemacht. Das heißt, dass mit zwei Nadeln parallel ein einfacher Vorstich gearbeitet wird. Die Befestigung mittels einer Naht hat gegenüber dem Nageln den Vorteil, dass nichts Spitzes heraussteht, wenn der Rand im Kampf beschädigt wird.

Vernieten

Als letzter Schritt müssen noch Griff, Buckel und Schild miteinander verbunden werden. Eine einfache und stabile Möglichkeit ist dabei die Verwendung von Schmiedenägeln, die auf der Rückseite knapp über dem Holz gekappt und über einer Unterlegscheibe vernietet werden.

Fertig

  • anleitungen/ikea_schild.txt
  • Zuletzt geändert: 2020-06-23 21:11
  • von Admin