Schildbuckel und Griff befestigen

Photo: Geschwärzter Schildbuckel Zunächst muss der Buckel vorbereitet werden. Es muss entschieden werden, mit wie vielen Nieten er am Schild befestigt werden soll und welche Dicke die Nieten haben sollen.
Weiterhin kann der Buckel geschwärzt werden, damit er gegen Rost geschützt ist.

In diesem Beispiel habe ich mich für 6 Nieten mit 3 mm Durchmesser entschieden. Für 6 Nieten habe ich mich aus ästhetischen Gründen entschieden. 3 mm Nieten reichen vollkommen aus. Auch bei 4 Nieten, da das Holz leichter zerstört wird als die Niete.
Des weiteren habe ich den Buckel geschwärzt, um ihn gegen Rost zu schützen.
Der Buckel wiegt 577g.

Photo: Schildgriff von oben Als Nächstes wird der Griff vorbereitet.
Die Bohrungen orientieren sich am Buckel.
In diesem Fall wiegt der Griff 75g.


Photo: Schildgriff von der Seite




Photo: Schildkörper vorbereitet für Nietung (Lochausschnitte, Löcher für Nieten) Dann wird der Schild vorbereitet.
Das Loch wird orientiert an der Größe des Buckels ausgeschnitten. Danach wird das Loch an der Innenseite des Schildes abgerundet, so dass dort keine harten Kanten mehr sind. Diese könnten sonst für unnötige Unbequemlichkeiten beim Kämpfen sorgen.
Dabei wurde mein Beispiel-Schildkörper 85g leichter.




Photo: Anzeichnung damit der Buchel immer gleich aufgelegt wird Dann werden die Löcher gebohrt, durch die der Buckel befestigt werden soll.






Photo: Niethammer, Lochplatte, Nägel als Ausgangsmaterial für Nieten Für das Nieten werden einfache Nägel verwendet, die normalerweise für Holz verwendet werden. Diese sind nämlich nicht besonders hart im Gegensatz zu Nägeln für Wände.

Mit Hilfe einer Lochplatte werden die Köpfe ausgeformt, so dass keine Spuren eines modernen Nagels mehr zu sehen sind. Eine Lochplatte ist einfach eine dicke Metallplatte, in die ein geringfügig dickeres Loch gebohrt wurde, als die Nägel dick sind.
Gegebenenfalls kann der Nagelkopf zur Vorbereitung abgeschliffen werden, um die Masse des Kopfes zu verkleinern oder um das Muster zu entfernen. Historische Nietköpfe waren oft kleiner als die modernen Nietköpfe und oft auch flach.

Photo: Fertige Nieten Um nun diesen Kopf vorzubereiten, stecke den Nagel durch die Lochplatte und schlage mit einem Rundhammer (einem Hammer mit rundem Kopf) auf den Nagelkopf. Dies aber nicht ganz genau in der Mitte, sondern im Kreis um die Mitte des Nagelkopfes, bis dieser die gewünschte Form hat. Ich lege die Lochplatte dabei auf meinen Amboss oder einen Schraubstock. Ein großer Holzklotz geht aber auch.

Wenn Du noch nicht so viel Erfahrung hast, solltest du dir die Zeit nehmen, ein paar Probestücke zu fertigen und vielleicht später die ersten Versuche zu überarbeiten.

Meine fertigen Nieten waren 3 mm dick, der Kopf etwa 7 mm breit und sie wogen zusammen 23g.

Photo: Unterlegscheiben nach "Mittelalterliche Eisenfunde aus Schleswig" Um die Unterlegscheiben herzustellen, schneide einen Blechstreifen mit der Breite der Unterlegscheiben zurecht.
Bohre Löcher in ihn hinein im Abstand der Breite der Unterlegscheiben, so dass ein Streifen mit Löchern entsteht.
Danach schneide den Streifen zwischen den Löchern auseinander. Dann noch etwas entgraten, so dass später auf der Rückseite deines Schildes keine scharfen Kanten sind. Diese würden deine Klamotten beim Tragen beschädigen. So hast du dann die fertigen Unterlegscheiben.

In meinem Fall habe ich 1,5mm dickes Blech verwendet. Die Löcher sind 3mm, die Größe der Scheiben ca. (10×10)cm^2. Sie wiegen zusammen 8 g.

Photo: Schildbuckel Das Nieten wird mit den Nieten begonnen, die nicht den Griff festhalten sollen. Danach folgt das Festnieten des Griffes.
Zum Nieten werden zunächst alle Teile zusammengesteckt. Der bereits vorhandene Nietkopf ist dabei auf der Seite des Buckels.
Danach muss die Niete, die genietet werden soll, auf eine harte und massereiche Unterlage gelegt werden. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Amboss oder ein Schraubstock oder eine Stahlplatte, die an einem schweren Holzklotz befestigt ist. Dies ist das Widerlager des Drucks, der auf die Niete einwirken soll.
Dabei ist es wichtig, dass der Druck senkrecht wirken kann, das heißt dass die Niete nicht schräg stehen darf, da sie sonst verrutscht oder sich ins Holz verschiebt.

Photo: Genieteter Griff Um die Nietköpfe auszuformen gehe genauso wie bei der Vorbereitung der Nieten vor. Schlage also nicht direkt auf die Mitte, sondern immer im Kreis um die Mitte herum. Dabei ist nun, da das Material in dem die Niete steckt, weicher als die Niete ist, zusätzlich darauf zu achten, dass die Nieten nicht durch den Druck schräg zur Seite ausweichen. Das heißt, wenn die Niete zur Seite abweicht, muss auf der anderen Seite des Nietkopfes weiter gearbeitet werden.
Grundsätzlich soll dabei nicht schräg auf die Niete geschlagen werden, sondern immer genau senkrecht von oben (aber neben der Mitte) auf die Niete, so dass der Druck direkt in der Niete wirkt, da sie nicht zwischen Widerlager und Hammer ausweichen kann.
Dies ist besonders schwierig beim Nieten der Griffnieten.

Dabei geschieht es immer wieder, dass leicht schräge Nieten vorkommen. Dies ist aber nicht zwigend ein Problem.

Im besten Fall aber presst der Nietkopf die Teile so stark zusammen, dass sie nicht beschädigt werden und dass die Kraft zwischen den vernieteten Teiloen bereits über die Reibung übertragen wird.

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  • Zuletzt geändert: 2023-12-19 13:38
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