Allgemeine Hinweise zu Waffen und Ausrüstung

Photo: Dänenaxt "O Gott ist die Leicht"

Gewidmet ist dieser Text „O Gott ist die leicht“.

Immer wieder stoßen wir auf Ausrüstung, die den Kämpfenden mehr stört, als nützt.

Deshalb hier mal ein paar Empfehlungen, was für Anforderungen verschiedene Ausrüstungsgegenstände erfüllen sollten. Diese Empfehlungen resultieren aus den Erfahrungen aus unserer Gruppe. Es handelt sich hierbei ganz explizit um meine Empfehlungen, jeder kann jederzeit davon abweichen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat oder weitere gute Tipps hat, freue ich mich über Rückmeldungen.
(EMAIL77377)

Der Text ist weitestgehend sehr alt (2011) und seid dem nicht mehr wesentlich inhaltlich überarbeit worden, das meiste gilt immer noch, die Gewichte wurden angepasst und entsprechen den Vorstellungen von (2022). Tendenziell geht es zu leichteren Waffen mit mehr Aufschlagsfläche. Der Speer Teil wurde 2021 inhaltlich aktualisiert.

Jeder Teil der Ausrüstung sollte neben der Schutzwirkung, die wir uns davon erhoffen, auch bequem sein. Das hat einen ganz einfachen Grund: Nur das, was bequem ist, hat den richtigen Sitz und behindert uns nicht in unserer Bewegung.

Was nützt mir ein Brustpanzer, der mich hier und dort zwackt? Das Ergebnis längeren Tragens wäre nur eine wunde Stelle, ein blauer Fleck oder nach Belastung noch Schlimmeres.

Nur die Ausrüstungsteile, die wir bereit wären, ganztägig zu tragen oder bei einem gemütlichen Fernsehabend, sind gut sitzende Teile.
Dass einzelne Rüstungselemente wie Kettenkleidung nicht ganztägig getragen werden wollen, ist oft nur ein Merkmal von schlechtem Sitz. Auch wenn hier die Notwendigkeit des Trainings nicht von der Hand zu weisen ist.
Der Helm allerdings, der bei einem Fernsehabend nicht sitzt, ist auch nichts für eine halbstündige Show.

Schutzausrüstung soll folgende Eigenschaften haben:

  1. Der Aufschlagsdruck soll verteilt werden, also die Druckfläche vergrößert werden (z.B. durch Leder, Blech…).
  2. Der Aufschlagsdruck soll reduziert werden, durch Verformung (z. B. durch Wolle, Teppich, Schaumstoff, Blech…).
  3. Der Aufschlagsdruck soll umgelenkt werden (z. B. wie beim Nasal)

Wenn ein Rüstungsteil nach dem Ablegen Spuren hinterlassen hat (Hautrötung, Striemen, Abschürfungen, blaue Flecken) ist der Sitz nicht gut. Gerade auch dann, wenn die „Schäden“ auf regelgerechte Kampfhandlungen zurückgeführt werden können.

An einen Handschuh werden verschiedene Ansprüche gestellt, je nachdem wie gefochten wird und welche Waffe oder Schilde geführt werden.

Es ergibt Sinn beide Hände mit Handschuhen zu schützen, da in einem Kampf der Schild verloren gehen kann oder die Waffengattung gewechselt wird. Grundsätzlich gilt, je mehr Bewegungsfreiheit, desto besser, schließlich wollen wir die Bewegungen mit unserer Muskelkraft vorgeben und nicht der Handschuh soll den Rahmen festlegen.

Mit einem Handschuh sollte die Waffe bequem gegriffen werden können und ohne Einschränkungen gut zwischen Griffen gewechselt werden können. Mit Griffen ist hier gemeint, wie die Waffe gegriffen wird (z.B. fester Griff, Daumengriff, Ringgriff, Gleitgriff) also Handhaltungen. Der Handschuh sollte die Bewegungen mit der Waffe nicht behindern.

Bewegungsachsen an der Hand (Bild einfügen)

Mit Handschuh loslassen zu können, ist ebenfalls wichtig. Ein Handschuh, der fest im Schild steckt, verhindert eben, dass der Schild weggeworfen werden kann und die Hand dennoch geschützt ist. Für das Greifen der gegnerischen Waffe ist dies interessant.

Dem entgegen steht die Notwendigkeit des Polsterns. Die Grifffläche auf der Innenseite der Hand sollte nicht gepolstert sein. Es kann aber sinnvoll sein, sie zu verstärken, um Reibung zu beeinflussen z.B. bei Speerkämpfenden Gleitflächen und Griffflächen.

Grundsätzlich gilt, wenn das Gefühl besteht, nicht durch den Handschuh behindert zu werden, und du nach einer gewissen Zeit das Gefühl hast, nie an der Hand getroffen worden zu werden, dann ist es ein guter Handschuh.

Nach den Handschuhen sind die Gelenkschoner das Wichtigste an Schutzausrüstung. Es gelten die gleichen Regeln wie bei den Handschuhen, nur dass eben die Gelenke näher an den Trefferzonen liegen und somit die Wahrscheinlichkeit eines unglücklichen Treffers erhöht ist.

Auch hier geht es vor allem um Beweglichkeit und um den Schutz der empfindlichen Knochen und Bändern in den Gelenken.

Ebenso sollte auf die Blutzufuhr geachtet werden. Durch zu festes Schnallen ist es möglich, sich selbst unbemerkt die Blutzufuhr einzuschränken oder gar abzudrücken, was sich wirklich schlecht auf den Kampfstil auswirkt. Bequemer Sitz bei allen Bewegungen ist auch hier ein guter Anzeiger.

Auch hier sollte wieder aufs Gewicht geachtet werden.

Es gibt Unterarm- & Schienbein-Schoner, mit Gelenkschutz und ohne. Die frühmittelalterlichen Funde sind ohne Gelenkschutz.

Wichtig ist für einen Schoner, dass die benachbarten Gelenke nicht behindert werden. Je nach Länge des Schoners ist das relativ einfach.

Auch der Übergang zur benachbarten Schutzausrüstung wichtig ist. Hier sollte sichergestellt sein, dass der Übergang reibungslos funktioniert. Grundsätzlich gilt, je enger der Schoner anliegt, desto besser.

Wichtig ist, dass der Schoner weder die Blutzufuhr noch die Muskelbewegung behindert. Bequemer Sitz bei allen Bewegungen ist auch wie immer ein guter Anzeiger. Wenn ein Schoner nach dem Ablegen Spuren hinterlassen hat (Hautrötung, Striemen), ist der Sitz nicht gut.

Eine immer wieder unbeachtete Eigenschaft ist das Gewicht. Um sich das zu verdeutlichen, kann das Gewicht des Armschoners einfach zum Gewicht der Waffe hinzuzählen werde. Das kommt zwar physikalisch betrachtet nicht hin, aber die Werte, die dabei herauskommen, machen recht deutlich, dass es sinnvoll ist, in diesem Bereich auch auf das Gewicht zu achten.

Hier Klicken! Für ein Beispiel

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Schwert: 950 g
Ketten Handschuh: 830 g
Eisenbeschlagener Armschoner: 850 g
Summe: 2630 g

Kein sicherer Fechter kann es gut finden, 2,6 kg Schwerter zu schwingen.

Ein Schild sollte nicht dünner sein als 5 mm und nicht dicker als 9 mm.

Der ideale Durchmesser für einen Rundschild, der im Linienkampf im Zentrum verwendet werden soll, ist so, dass das vordere Knie und gleichzeitig die Schulter bedeckt sind.
Das ist meist dieselbe Länge wie im aufrechten Stehen vom Boden bis zum Handballen.
(was auch eine gute Länge für einen Axtstiel ist)

Bei wilderen Fechten ist ein Stoffbezug auf der Vorderseite ist zu empfehlen, da er das Splittern des Holzes vermindert.
Die Kanten eines Schildes sollten abgerundet werden, sodass Schläge nicht direkt auf scharfe Kanten treffen können.
Wenn möglich, kann der Stoff über die runden Kanten bis zur Rückseite geführt werden. Das gibt einen zusätzlichen Federeffekt an der Schildkante.

Das Schild sollte mit einem angenähten Leder versehen sein, zum Schutz vor Schlägen.
Der Rand sollte angenäht werden. Genagelt ist zu vermeiden, da Nägel bei beschädigten Schilden eine Erhöhung des Sicherheitsrisikos darstellen.

Wenn das Schild auch aktiv einsetzen werden soll, ist es empfehlenswert den äußersten Rand mit einem Seil zu belegen, das dort angenäht ist. Darüber dann wie üblich der Lederrand. Durch diesen Aufbau wird die Stoßkante des Schildes größer und weicher, dies senkt das Verletzungsrisiko, wenn das Schild gegen den Körper des Gegners eingesetzt wird. Rohhaut Ränder Empfehle ich nicht, bei Feuchtigkeit werden sie im Einsatz rasch zerstört.

Der Griff sollte bei dünnen Schilden nicht zu lang sein, da er sonst die Flexibilität des Schildes behindert, was das Risiko von Strukturbrüchen erhöht.
Ein ovaler oder vieleckiger Griff ist empfehlenswert, da dadurch das Richtungsempfinden für das Schild erleichtert wird.

Ein Schildbuckel sollte nicht dicker als 1,5 mm und nicht dünner als 1 mm sein, konstante 1,2 mm stellen den idealen Kompromiss zwischen Gewicht und Stabilität dar. Der Buckel verbiegt zwar, ist aber haltbarer als der Schild.
Das Gewicht eines Buckels sollte zwischen 300 g und 500 g liegen.
Wenn es auch möglich sein soll den Schild im Kampf wegzuwerfen, sollte der Innendurchmesser 1 cm größer sein, als der Handschuh breit ist. 14 cm sind oft angemessen. Historische Schildbuckel sind eher um 10 cm.

Das Gewicht eines Schildes sollte so sein, dass es am ausgestreckten Arm länger gut gehalten werden kann.

Ein Rundschild mit dem Durchmesser 80 cm sollte nicht schwerer sein als 4 kg, und wird wahrscheinlich nicht leichter werden als 3,0 kg.
Ein Rundschild mit dem Durchmesser 60 cm sollte nicht schwerer sein als 2,2 kg, und wird wahrscheinlich nicht leichter werden als 1,8 kg.

Ein Kite-Schild mit der Breite von 60 cm und einer Höhe von 100 cm, ohne Buckel, sollte nicht schwerer sein als 3,5 kg
und wird wahrscheinlich nicht leichter werden als 2 kg.

Ein Helm für den Freikampf nach Wikiregeln sollte eine Dicke von 1 mm haben und sollte nicht mehr als 1,5 kg ohne Nackenschutz wiegen und nicht mehr als 2,5 kg mit Nackenschutz.

Ein Helm für den Kampf nach Wolinregeln (direkte Wuchtschläge auf den Kopf) sollte 1,5 mm nicht unterschreiten, aber auch 2,5 mm nicht überschreiten. Ein solcher Helm sollte nicht mehr als 2 kg ohne Nackenschutz wiegen und nicht mehr als 3,5 kg mit Nackenschutz.

Unter 1,5 mm besteht die Gefahr, dass die Beulen den Kopf berühren. Über 2,5 mm besteht die Gefahr, dass keine Beulen mehr im Helm entstehen und so bei Wuchtschlägen, die gesamte Energie auf den Helmträger übertragen wird, entweder auf den Kopf oder auf die (Hals-)Wirbelsäule.

Zwei Dinge muss eine Waffe erfüllen: Sicherheit und Komfort.
Wobei Komfort letztlich Sicherheit bedeutet.

Die Spielregeln sollen den groben Rahmen der Sicherheitsrichtlinien für Waffen vorgeben. Bessere Waffen sind auch in Bereichen der Sicherheit besser. Ein Speer mit einer größeren Aufschlagfläche ist ein besserer Speer.

Gewicht: Die Waffe, die nicht eine längere Zeit am ausgestreckten Arm gehalten werden kann, ist Mist, sie schränkt die Handlungsfreiheit ein. Je leichter eine Waffe ist, desto sicherer kann sie geführt werden. Und das ist gleichbedeutend mit Sicherheit für den anderen.

Jede Klingenwaffe benötigt einen Schneiden-Schutz!

Die Metallteile der Waffen sollten sauber und glatt sein und der Stahl von angemessener Qualität.

Ein ovaler Griff ist empfehlenswert, da dadurch das Richtungsempfinden für die Waffe erleichtert wird.

Die Holzteile bei Waffen sollten mit Leinöl behandelt werden, da so die Flexibilität erhalten bleibt und die Wasserempfindlichkeit abnimmt.

Eine Seitenwaffe ist die Waffe, die zusätzlich zur Hauptwaffe bei sich geführt wird, damit noch eine da ist, wenn die Hauptwaffe verloren ist.

Bei einer Seitenwaffe ist es wichtig, dass sie einen beim Gebrauch der Hauptwaffe nicht stört und dass sie dennoch schnell griffbereit sein soll.
Es sollte einem möglich sein, sie in einem Zeitraum von ca. 1,5 Sekunden zu ziehen, einschließlich des Loswerdens der Hauptwaffe.
Sie muss so befestigt sein, dass sie im Kampf nicht verloren geht.

Ansonsten sollte sie dieselben Bedingungen erfüllen wie die Hauptwaffe.

Jede Klingenwaffe benötigt einen Schneiden-Schutz. Wer kämpft, will außerhalb des Kampfes sich und andere vor der Schneide schützen und die Schneide vor Beschädigung. Daraus resultiert, wir sollten das heute auch für unsere Sportwaffen umsetzen, auch aus Darstellung gründen, ist das mehr als angemessen.

Schwert- und Messerscheiden

Jede Waffenbefestigung (z.B. Schwertscheide) sollte so gestaltet sein, dass rennen damit ohne Probleme möglich ist. Das heißt: Ohne dass die Waffe dabei stört, weil sie wackelt oder Geräusche macht oder des es wahrscheinlich ist, dass sie sich verhakt. (Zum Beispiel am Mitkämpfenden in der Linie oder im Wald an vorstehenden Ästen des Unterholzes.)

Die Waffe soll leicht gezogen werden können, aber nicht im Kampf verloren gehen. Um dies zu erreichen, ist es hilfreich, in die Scheide ein Stück Pelz einzulegen, sodass die Waffe gegen den Strich gezogen wird.

Axtscheiden

Auch eine Axt sollte an der Klinge vor Beschädigungen geschützt werden. es gibt dafür zahlreichen historische belege und wer heute eine gute Axt erwirbt, wird einen entsprechenden Klingen-Schutz erhalten.

Waffenhüllen

Es ist gut, einen trockenen Platz für seine Waffen zu haben und eine Hülle für Klingen und Blätter. Das spart das Entrosten. Auch ein Bogen hat es gerne trocken.

Das Gewicht eines Axtkopfes sollte zwischen 80 und 160 g liegen.
Das Gewicht eines Axtstiles sollte zwischen 250 und 600 g liegen und eine möglichst gleichmäßige Stabilität aufweisen. Der Faserverlauf des Stiles sollte dem Stil folgen.

Das Gesamtgewicht sollte zwischen 400 und 800 g liegen.

Der Stil sollte nicht länger sein als 100 cm.
Besonders geeignet ist die Länge zwischen Boden und Handballen im aufrechten Fechtstand, so als wäre die Axt ein guter Gehstock. Ein ovaler Griff ist empfehlenswert, da dadurch das Richtungsempfinden für die Axt erleichtert wird. Ideal ist die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Spitzen.

Die Klinge sollte gemessen vom Stiel ca. 7-14 cm haben.

Es ergibt Sinn, den Stil mit Bienenwachs zu behandeln, um die Griffigkeit zu erhöhen.

Ein Einhandschwert sollte nicht schwerer sein als 1200g und nicht leichter als 800g.
Ein Anderthalbhandschwert sollte nicht schwerer sein als 1500g und nicht leichter als 1000g.

Die Klinge sollte sich biegen lassen, ohne dass sie sich dabei dauerhaft verformt. Die Biegung sollte um mindestens 45° möglich sein und nicht mehr als 60°. Beim Biegen sollte der Bogen möglichst gleichförmig sein und keine geraden Strecken oder engeren Kurven zeigen. Gerade Strecken sind starre Bereiche und enge Kurven sind möglicherweise zu weich. Ein starrer Bereich darf nur um den Schwingungspunkt auf der Klinge auftreten.

Es gibt zwei Schwingungspunkte an jedem Schwert. Einer sollte bei einem Drittel an der Spitze der Klinge liegen und der Zweite sollte in der Mitte der ersten Hand im Griff liegen. Das in der Hand liegen eines der Schwingpunkte vermindert die Handgelenks-Belastung.

Hier Klicken! Wie die Schwingungspunkte festgestellt werden

Hier Klicken! Wie die Schwingungspunkte festgestellt werden

Das Schwert wird am Griff mit zwei Fingern gefast und hängen gelassen, dann wird mit der Faust auf die flache Seite der Klinge geschlagen. Dann beobachte, wo ein Schwingungspunkt, also ein ruhiger Punkt, auftritt. Dann halte die Klinge an diesem Schwingungspunkt so, dass das Schwert gut schwingen kann, (am besten mit zwei Fingern an der Schneide) und schlage nun wieder mit der Faust auf die flache Seite und beobachte wieder, wo sich der Schwingungspunkt zeigt. Diesen Wechsel wiederholte, solange, bis die beiden Punkte sicher festgestellt wurden.


Jedes Schwert hat einen Pivotpunkt (Drehpunkt), der in der Klinge liegt. Die Lage dieses Punktes, ist wesentlich für die Führigkeit des Schwertes, je nach Fechtweise, ist eine andere Lage günstig.

Hier Klicken! Wie der Pivotpunkt festgestellt wird

Hier Klicken! Wie der Pivotpunkt festgestellt wird

Fasst das Schwert am Griff im Schwingungspunkt, mit der Klinge nach unten hängend, dann bewege denn Griff relativ schnell hin und her, die Klinge dreht sich nun um einen stehenden Punkt, das ist der Pivotpunkt (Drehpunkt). Dieser Punkt ist zum Teil von der Geschwindigkeit der Bewegung abhängig.


Der Schwerpunkt des Schwertes sollte für einen Stich- und Windungs- lastigen Fechtstiel eine Handbreit über der Parierstange liegen. Und bei einem Schnitt- und Hieb- lastigen Stiel zwei Handbreit über der Parierstange. Je nach Fechtstil kann es sinnvoll sein, dass davon abweichen wird.

Eine Parierstange sollte auf die Klinge Auf geschrumpft sein.

Dass der Knauf fest sein sollte, versteht sich von selbst. Keine Schrauben.

die Hohlkehle, die der Gewichtsverminderung dient, sollte bis in den Parier verlaufen und nicht vorher enden.

Die Angel sollte keinen kantigen Übergang zur Klinge haben. Das ist leider meist nicht zu kontrollieren.

Photo: Mehrere Speere

Ein Speer besteht aus dem Schaft und der Spitze. Gelegentlich auch noch einem Schlagschatz und eventuell einem Schuh.

Die Spitze sollte nicht zu schwer sein, keine scharfen Kanten oder Haken haben, eine Rundung oder eine abgeflachte Kugel als Spitze haben, nicht verbiegen oder sich anders dauerhaft verformen und eine Tülle haben, die dem Schaft angemessen ist. Wenn die Spitze eine Länge hat, sodass durch Druck, eine nachgeben nötig ist, sollte dies immer wieder in die Ausgangsform zurückkehren und kein dauerhaftes Verbiegen eintreten.

Ein Schaft sollte sich unter Druck nicht zu stark biegen, gerade sein, nicht zu schwer sein, keine Äste enthalten (astrein), keine Haken haben und nicht brechen (oh ja, das wäre super).

Ein Schlagschutz sollte nicht zu schwer sein, flexibel und Druck verteilend wirken.

Ein Lanzenschuh sollte keine scharfen Kanten haben. Es gibt Regelwerke, die keine Lanzenschuhe zulassen!

Es ergibt Sinn, den Schaft vor der ersten Benutzung mit Bienenwachs zu behandeln, um die Griffigkeit zu erhöhen.

im Allgemeinen

Wenn ein Schlagschutz verwendet wird, sollten damit der Speer im vorderen Bereich gegen Hiebe geschützt werden. Der Bereich, der geschützt werden muss, ist die Strecke vom Bauch des Gegners bis zur Spitze seiner Waffe. Dort werden die härtesten Treffer erzielt. Geeignet ist dafür Abgeklebtes Leinen oder sogar Rohhaut. Dabei ist zu bedenken, dass der Schlagschutz Zwar die Lebensdauer des Schaftes erhöht, aber auch das Gewicht des Speers erhöht. Ich verwende keinen Schlagschutz mehr.

Da ein Speer nicht zu sehr durchbiegen/wabbeln soll, darf er nicht zu dünn sein, allerdings macht ein hohes Gewicht ihn schwerer zu kontrollieren und führt zu Verletzungen. Meine Schäfte sind maximal 24 × 26 mm, in der Regel sind sie dünner

Der Faserverlauf muss dem Schaft folgen, vorrangig im vorderen Bereich.

Hier Klicken! Mehr über Speerspitzengewichte

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Speerspitzengewichte

Längen-Gewichtsverhältnis

Liniendiagramm: Längen Gewichtsverhältnis Statistik

X ist das Gewicht (in g)
Y ist die Länge (in mm)

Blau sind die einzelnen Spitzen
Rot ist der Durchschnittswert der Spitzen
Gelb ist der Durchschnittswert von Holz

(Es wird also deutlich, dass die Speerspitzen schwerer sind als ein gleichlanges Holzstück mit 27 mm Durchmesser.)

NameLänge (mm)Breite .(mm)Gewicht (g)Gewicht/Länge
Speer7_f163291110,68
Speer09_f18027680,38
Speer6_f185281290,7
Speer1_t209301580,76
Speer12_j211291010,48
Speer1_h220301490,68
Speer11_f222361480,67
Speer5_f245211650,67
Speer10_p265351620,61
Speer_f268322260,84
Speer4_f322342220,69
Speer8_v567474400,78

Minimum 0,38 g/mm (Speer09_f)
Holz 0,42 g/mm
Maximum 0,84 g/mm (Speer_f)

„Speer09_f“ & „Spee12_j“ sind jeweils tüllenlose Speerspitzen für Einhandspeere


Zweihandspeer

Langer Zweihandspeer (Formation)

Ein Langer Zweihandspeer ist bei uns zwischen 2,8 m und 3,4 m. Es Gibt Regelwerke die 3 m vorschreiben.
Das Gewicht einer Stichspeerspitze (Klingen bis 35 cm) sollte 300g nicht überschreiten.
Das Gewicht einer Schnittspeerspitze (Klingen ab 35 cm)sollte 400g nicht überschreiten.
Der Durchmesser sollte 22 mm nicht unterschreiten und 30 nicht überschreiten.
Das Gesamtgewicht sollte 2000 g nicht überschreiten, meist liegt es um 1500g.

Zweihandspeer (Individualkampf und Waldeinsatz)

Ein Speer für den Waldeinsatz ist bei uns zwischen 2,2 m und 2,6 m. Es Gibt Regelwerke die 2,5 m vorschreiben (auch bei Schlachten).
Der Durchmesser sollte 18 mm nicht unterschreiten und 28 nicht überschreiten.
Das Gesamtgewicht sollte 1500 g nicht überschreiten, meist liegt es um 1000g.

Einhandspeer

Ein Einhandspeer ist bei uns zwischen 1,2 m und 2,4 m. Es Gibt Regelwerke die 1,8 m vorschreiben.
Das Gewicht der Speerspitze sollte 100 g nicht überschreiten.
Der Durchmesser sollte 16 mm nicht unterschreiten und 22 mm nicht überschreiten.
Das Gesamtgewicht sollte 800 g nicht überschreiten, meist liegt es um 500g.

Eine Dänenaxt darf bei einigen Veranstaltungen nicht länger als 2 m sein.
Das Gewicht des Axtblattes sollte 400 g nicht überschreiten.
Die Länge des Axtblattes sollte 15 cm nicht unterschreiten, die Breite des Blattes 10 cm. Der Durchmesser des Stils sollte 20 × 30 mm nicht unterschreiten.

Es ist empfehlenswert, den Stil mit Bienenwachs zu behandeln und im unteren Teil mit Rillen zu versehen, um die Griffigkeit zu erhöhen.

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  • Zuletzt geändert: 2023-12-19 13:26
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